Beschreibung
Aroma | fruchtig, würzig, kräuterig |
Würzt perfekt | Fisch, Fleisch, Kartoffeln, Pasta |
Typisch für | mediterrane Küche, deutsche Küche |
Beschaffenheit | grob |
Aroma und Verwendung
Die typischen Aromen des Majorans ähneln denen des Oregano. Beide Lippenblütler sind miteinander verwandt und Mitglieder der Gattung Dost (Origanum). Oregano ist herber und intensiver – deswegen ersetzen ihn einige durch den milderen Majoran. Seine feine, zugleich ausgeprägte Würzkraft liegt an dem hohen Anteil an ätherischen Ölen und einer zarten Minznote.
Die dicke Knolle und das leckere Kraut lieben sich heiß und innig. Einzig die Muskatnuss ist ein ernsthafter Rivale. Für zahlreiche Klassiker der deutschen Hausmannskost treten sie als unschlagbares Duo auf. Kurios: Ursprünglich stammt die Kartoffel aus Südamerika und der Majoran aus Kleinasien. Zu den typischen Kartoffel-Majoran-Kombis zählen …
herzhafte Eintöpfe mit Mettwurst, Beinscheibe oder Huhn

elegant-feine Cremesüppchen mit einem Schuss Sekt und hauchdünnem Lachs oder Forellenkaviar als Garnitur

leicht-frische, vegetarische “Cappuccinos” mit Milchschaumkrone und frischer Gurkendekoration

pfannenfrische Reibekuchen, Reiberdatschi oder Pillekuchen mit Zwiebeln, Muskat und Petersilie

knusprige Bratkartoffeln mit und ohne Speck (immer mit Zwiebeln!)

sahnige Gratins mit oder ohne Käse sowie einem Hauch Knoblauch (Auflaufform damit einreiben)

Eingefleischte Fans von Hackfleisch, Braten, Gulasch, Wurst & Co. schwören auf Majoran.
Neben Zwiebeln, Salz und Pfeffer gehört es zu den Basisgewürzen für Spezialitäten aus Kalb, Rind, Schwein, Lamm oder Geflügel. So erklären sich einige seiner vielen anderen Namen: Wurstkraut, Bratekräutche, Bratenkräutel und Kuttelkraut.
Die meisten dieser Gerichte kennt ihr bestimmt:
- zarte Kalbsbrät-Bällchen in Sahnesoße zum Spargel

- Ragu bolognese – mit Blattpetersilie, Tomatenmark, Knoblauch, Zwiebeln, Rotwein, Rosmarin und Thymian

- klassische Hackfleischbällchen “halb und halb” (Frikadelle, Bulette oder Fleischklops) mit Blattpetersilie, leicht angedünsteten Zwiebelwürfelchen und Senf

- Nürnberger Rostbratwürste mit Zwiebeln und nach Geschmack mit Nelken, Macis sowie Zitronenabrieb

- Weißwürste (klassisch mit Kalbfleisch) je nach Rezept mit Petersilie, Zitronenpulver, Macis und Zwiebeln

- Lammgulasch auf türkische Art mit Reis, gekrönt von kühler Joghurtsoße und buttriger Paprikaschmelze

- knusprig-saftige Gänse- und Entenbraten – extra lecker mit fruchtiger Apfel-Orangen-Zwiebel-Fülle

- Innereien wie Leber, Herz oder Kutteln lieben Majoran, vor allem in kräftigen Soßen

Zum Fisch schmeckt Majoran ebenfalls wunderbar, egal ob gebraten, gebacken oder gedünstet. Dafür setzt du das Kraut zurückhaltend ein, aber die Ergebnisse begeistern dich sicher:
- feines Fischfilet in Sahnesoße mit Weißwein und Zitrone

- Fischfrikadellen mit Petersilie, Lorbeerblatt, Senfkörnern, Dill und Zitronenabrieb

- in Tomatensoße gebackener Heilbutt mit Oliven, Rosmarin, Basilikum und Thymian

- in Alufolie gegrillter Fisch mit Olivenöl, Knoblauchscheiben, Rosmarin und Zitrone

- im Hummersud mit Rosmarin, Thymian, Lorbeerblatt, Petersilie, Zwiebeln, Tomaten und einen kleinen Schuss Pastis

Die Gewürzvielfalt des Majorans für diese Gerichte erweist sich als grenzenlos. Dabei ist egal, ob sie als vegetarische/vegane Solisten oder als Beilagen zu Fleisch und Fisch auftreten. Probiere das Kraut …
- in frischer Gemüsesuppe mit Kartoffel- oder Nudeleinlage

- zu Champignons, Austern- oder Steinpilzen sowie Pfifferlingen – am besten simpel in schaumiger Butter geschmurgelt oder in einem feinen Weißwein-Sahne-Sößchen

- für ungarisches Letscho, ein delikates, scharf oder mild gewürztes Paprika-Tomaten-Gemüse

- in Zucchinipuffer, -suppe oder -Antipasti mit Knoblauch, Petersilie, Basilikum, Zitronenabrieb und Pfeffer

- in einfacher Tomatensauce für Pizza oder Spaghetti, die du nach Lust und Laune mit anderen mediterranen Kräutern variieren kannst

- mit Streifchen vom Bauchspeck und Kirschtomaten für den italienischen Spaghetti-Klassiker “all amatriciana” 

- für einen sommerlichem Tomatensalat mit Zwiebelwürfelchen, Olivenöl und zerbröseltem Feta oder Mozzarella

An dieser Stelle ein Tipp: Das Kraut verliert beim Trocknen kaum an Aroma. Die höchste Aromadichte erzielst du, wenn du den gerebelten BIO Majoran kurze Zeit in Wasser ziehen lässt. Das empfehlen wir für kalte Gerichte wie Salate.
Auf dem ganzen Globus werden Hülsenfrüchte oft und gerne gegessen. Majoran passt ausgezeichnet zu diesen internationalen Spezialitäten:
- klassischer Linseneintopf, mit Würstchen, Speck oder getrockneten Pflaumen – oder allem zusammen

- in Tomatensoße gebackene weiße Bohnen auf griechische Art mit Feta, Paprika und Knoblauch

- orientalischer Bulgursalat mit Kichererbsen, Feta, Blattpetersilie, Chili und Knoblauch

- schaumiges Erbsencremesüppchen (aus gelben Erbsen) mit Sahne, Pfeffer/Chili, Zitronensaft und Blattpetersilie

Zwar behaupten wir nicht, dass sich Majoran wie Basilikum oder Rosmarin prima für Desserts eignet. Ein paar köstliche Ideen mit würzig-süßem Touch haben wir für euch zusammengestellt:
- in Portwein gedünstete Feigen (frisch oder getrocknet) mit Orangenschale und -saft, roter Zwiebel und Rosmarin, zum Grillen oder zum Käse

- süß-scharfe Pflaumensauce nach Relish-Art, ebenfalls eine leckere Beilage für Grillgerichte und Käse

- karamellisierte Zwiebeln aus dem Ofen – perfekt zu Kartoffeln und Fleisch

- Orangensalat mit Olivenöl, Olivenscheibchen und gerösteten Mandelblättchen

- Bratäpfel mit Ziegenfrischkäse, Pinien- oder Cashewkernen, Honig und Thymian. Sie eignen sich als winterliche Vorspeise, als Beilage zu Gans- und Wildgerichten oder als ungewöhnliches Dessert

 Anbau und Herkunft
Majoran stand in der Antike kulinarisch hoch im Kurs. Damals schrieben die alten Griechen das Kraut der Liebesgöttin Aphrodite zu. Heute erstrecken sich große Anbauflächen rund ums Mittelmeer, auf dem Balkan und sogar in Mitteleuropa. Seit 1890 wird Majoran in der niederschlagsarmen Region Aschersleben in Sachsen-Anhalt angebaut.
Voraussetzung für optimale Qualität ist ein mildes Klima. Wie beispielsweise in Ägypten, woher wir unseren BIO Majoran gerebelt aus kontrolliert biologischem Anbau beziehen. Für die getrockneten Kräuter werden die kompletten Stängel verwendet, inklusive Blättern, Blüten und Knospen. Alle zusammen machen die geschmackliche Qualität und das Aroma aus.
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